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EFFES SOZIOLOGISCHE SCHRIFTEN
HEFT 2

DER
RADFAHRER


EINE TYPOLOGISCHE BETRACHTUNG
VON
RAINER EFFENBERG

STATT EINES VORWORTS
„Ei, Opa, pass doch auf!“, maulte das lichtlose Phantom nach einer quietschenden Vollbremsung und war sofort wieder in der Dunkelheit des Bürgersteiges verschwunden. Opa behauptet steif und fest, das Phantom sei ein Radfahrer gewesen, denn er glaube nicht an Phantome! Aber glauben wir Opa?

STATT EINER EINLEITUNG
Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer. Sie haben kein Licht, sie haben keinen Blinker, sie kennen keine Handzeichen, sie brauchen keine Ausbildung, sie haben keine Ahnung von jenem ordnungsstiftenden Regelwerk genannt „StVO“, und doch gibt es sie in großer Anzahl. Grund genug, sich einmal näher mit ihnen zu beschäftigen.

DER AUTOR
fährt seit über 40 Jahren Fahrrad. Oder Bahn. Oder Bus. Aber nicht Auto! Denn das kann er nicht, und selbst wenn er es könnte, dürfte er es nicht, hat er doch niemals das erworben, was den Menschen vom Tier unterscheidet, nämlich den „Führerschein“. Warum, weiß er selbst nicht so genau. Und jetzt noch darüber zu grübeln, scheint ihm zu spätes Grübeln. Deshalb durchgrübelt er lieber den soziologischen Charakter derer, die das tun, was auch er tut, nämlich Radfahren. Ansonsten gibt er Handzeichen.




DER KINDLICHE RADFAHRER

Der kindliche Radfahrer ist meist in Dreier-Formation unterwegs: links neben ihm, leicht nach hinten versetzt, Papi, rechts Mami. Von diesen erhält er die Steuerkommandos. Da er kein Steuerkommando verpassen will, blickt er abwechselnd nach links oder rechts hinten und das erklärt auch seinen etwas taumeligen Fahrstil. Erfolgen die Steuerbefehle von Papi und Mami gleichzeitig, was häufig der Fall ist, verwirrt dies den kindlichen Radfahrer: er blickt nach vorne, gibt fröhlich Gas und erfährt ganz spielerisch, daß die Taumelei nicht nötig tut. Diese Fröhlichkeit jedoch ist von kurzer Dauer, denn von links hinten demonstriert ein lauter Brüller Papis Sorge um den Fortbestand der Brut. Dank dieses Brüllers erlernt der kleine Strampler die Vollbremsung! Diese Art frühkindlichen Fahrradtrainings findet selbstverständlich statt auf öffentlichen Straßen und Wegen, und die glücklichen Erzeuger bevorzugen meist Zeiten, die garantieren, daß möglichst viele Verkehrsteilnehmer sich daran erfreuen dürfen. Bisweilen ist der Erzeugte aber auch alleine unterwegs, zu erkennen am taumelnden Fahrstil. Jetzt ist äußerste Vorsicht geboten, denn da er brav gelernt hat, Kommandos zu befolgen, bleibt er auch ohne Dreierformation ein wohlerzogenes Kind und guckt stets aufmerksam nach hinten. Wir beglückwünschen Papi und Mami zu ihrem Erziehungserfolg, richten jedoch den Blick nach vorne und wenden uns dem nächsten Radler-Typus zu, nämlich dem jugendlichen.




DER JUGENDLICHE RADFAHRER

Auch wenn es wenig zeitgemäß erscheinen mag, hier muß ganz klar differenziert werden, und zwar zwischen männlichen und weiblichen jugendlichen Radfahrern.




DER MÄNNLICHE JUGENDLICHE RADFAHRER

Dieser steht voll im Saft, und mangels Gelegenheit ... wird sein Rad zu seinem zweiten Torpedo und zu einem gemeingefährlichen Geschoss! Als altgewordener Ex-Torpedo weiß ich, wovon ich rede und kann nur raten: Setzt die Jungs täglich aufs Ergometer und laßt sie Strom produzieren - Energie wird es geben im Überfluß und die Umwelt wird es euch danken. Aber statt diese unerschöpfliche Energiequelle zum Wohle der Menschheit zu nutzen, laßt ihr sie zum Schrecken aller Opas und Omas, also der Generation über 30, in unserem Gemeinwesen herumrasen. Nein, hier hat nicht mal wieder die Schule versagt! Das ist genetisch bedingt, und wir können nur beten, daß die Bremsen nicht versagen. Denn es wird den Berg hinabgerast bei winterlicher Dunkelheit und auf der falschen Seite, natürlich auf dem Bürgersteig und natürlich ohne Licht, und wenn dann so ein dusseliger Opa nicht aufpasst, müssen sie mit den Reifen quietschen, denn das übt schon mal für den angestrebten Formel-1-Stil. Doch eines muß man ihnen lassen, diesen Rasern, unseren angehenden Formel-1-Piloten: reaktionsschnell sind sie! So schnell kann Opa gar nicht gucken, wie die wieder in der Dunkelheit verschwunden sind. Dennoch: dem Ansehen des homo pedalis in der Öffentlichkeit sind jugendliche männliche Radfahrer wenig dienlich, zumindest nicht, solange sie ihre überflüssige Energie nicht stromproduzierend dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen. Allerdings muß abschließend bemerkt werden, daß der Spuk bald ein Ende findet: 18-jährige jugendliche männliche Radfahrer gibt es nicht mehr in den Asphalt-Steppen unseres schönen Landes. Sie sitzen jetzt in PS-starken Torpedoschleudern und stellen sich ganz neuen Herausforderungen wie dem Quietschenlassen von Autoreifen an gelben Ampeln, der Reaktions-geschwindigkeitsmessung nach dem Vernichten einer Kiste Bier oder dem Kräftemessen mit dusselig herumstehenden Bäumen an der Landstrasse.




DIE WEIBLICHE JUGENDLICHE RADFAHRERIN

Die ist nun das ganze Gegenteil. Während die Jungs genetisch meist als Einzelkämpfer unterwegs sind und das extrem schnell, sind die Mädels überwiegend zu zweit unterwegs und das extrem langsam. Mädchen haben nämlich auch Gene, und diese wollen ausgiebig besprochen sein. So fahren sie, in tiefsinnigem Disput versunken, langsam nebeneinander her, schauen sich dabei tief in die Augen und üben so schon einmal jene soziale Kompetenz der Körpersprache, die sie später den Männern weit überlegen machen wird. Worum es bei diesem intensiven Austausch von Worten, Blicken und Gesten geht, wird ein Dritter vermutlich nie erfahren, ich möchte einmal annehmen, es geht um das Leben und die Liebe. Zuweilen wird der innige Gedankenaustausch durch einen Bordstein, einen Laternenmast, oder irgendein anderes stationäres Hindernis unterbrochen. Doch bringt das unsere Mädels nicht aus der Ruhe. Mit einem überraschten „oohps“ entschuldigen sie sich bei dem leblosen Objekt, nehmen trotz verbeulten Schutzbleches ihren unterbrochenen Gesprächsfaden wieder auf, fahren, in tiefsinnigem Disput versunken, langsam nebeneinander weiter, sich dabei tief in die Augen schauend, und spätestens jetzt sollte jedem aufmerksamen und sensiblen Leser dieser Zeilen klargeworden sein, daß es sich bei diesen zauberhaften Wesen nicht um Teilnehmer am Straßenverkehr handelt, sondern um esoterische Elfen, die weder zwischen stationären oder sich bewegenden Hindernissen unterscheiden, noch zwischen roten und grünen Lichtsignalanlagen. Hier geht es um Wichtigeres! Also liebe Automobilisten und Automobilistinnen, laßt euch gesagt sein: Wenn zwei Elfen die Großstadtkreuzung überqueren, gibt es nur eine richtige Verhaltensweise und die heißt: anhalten! Und warten, bis die Elfen die Kreuzung überquert haben. Das dauert höchstens eine Minute, sie werden sich bei euch mit einem niedlichen „oohps“ entschuldigen, und ihr dürft euch später rühmen, den Gesprächsfluß fundamental wichtiger Lebensfragen nicht gestört zu haben. Und Opa sei gesagt: Du mußt keine Angst haben! Als langsam sich bewegendes Hindernis bist du nun das, was die Elfen gerade auf der Kreuzung waren. Du nimmst ihr „oohps“ dankend zur Kenntnis, plauderst ein wenig von den Fahrradkünsten deiner Jugendzeit, plauderst ein wenig über die Fahrrad-Unkünste der heutigen Jugend, stellst Betrachtungen darüber an, daß, was die Jugend an sich betreffe, man differenzieren müsse ... und schon siehst du wieder ein Phantom entschwinden: Diesmal sind es zwei Elfen. Schade aber auch!




DER LATENTE RADFAHRER

Ein Sonntag Mittag im Sommer. Bullenhitze. Über 30 Grad. Kein Windhauch. Und das in Nordfriesland. ‚Normal ist das nicht!', denke ich, ziehe alle Rollos runter, werfe den PC an und beginne damit, die Festplatte aufzuräumen. Was soll man schon machen bei so einem Wetter. Da klopft es ans Fenster und ich gehe hinaus auf das, was wir Terrasse nennen. „Wie kann man nur bei diesem Traumwetter in der Bude rumhängen?“, schallt es mir vorwurfsvoll entgegen. Anstatt jedoch orientalisch-weise zu antworten: „Nur Kamele und Touristen gehen in die Sonne“, brummle ich ein „stimmt!“, und betrachte diese vier läppischen Gestalten. Es sind unsere Nachbarn Horst und Helga mit den Kiddies Jocelyn und Marcel auf vier nagelneuen Rädern und von Helm bis Pedal gedresst im Designer-Bike-Equipment-Family-Look. Jocelyn, gerade 15 geworden, wirft sich in Pose, steckt sich die Zeigefingerspitze in den Mund und flötet: „Sieht doch suuuper aus, oder?“. „Bei Dir schon“, rutscht es mir heraus, eine Bemerkung, die ich sofort bereue, da sie mir einen vernichtenden Blick von Helga einträgt, einen Blick, den das schäbige Grinsen von Horst nicht einmal halbwegs kompensieren kann! Doch schnell siegt bei Helga der Mutterstolz über die gekränkte Eitelkeit, und sie verkündet: „Jocelyn macht demnächst bei einem Nachwuchs-Model-Wettbewerb mit!“ Ich nicke anerkennend, denn daß Jocelyn sich nicht gerade eignet für „Jugend forscht“, „Jugend musiziert“, „Jugend denkt“ oder ähnliche Wettbewerbe, ist in der Nachbarschaft hinlänglich bekannt! Die nächsten zehn Minuten, in denen Helga mir Jocelyns Begabung erklärt, können wir getrost überspringen, um zum eigentlichen Grund des nachbarlichen Besuches überzuleiten: „Wir machen eine Fahrradtour, wollt ihr mit?“ Endlich sagt Horst auch einmal etwas, und wie immer kommt er gleich zur Sache. Das schätze ich an ihm! „Ach nöö, kein Bock, ist zu heiß“, antworte ich direkt. Das schätzt er an mir! Helga will mir zwar noch erklären, was beim Fahrradkauf alles berücksichtigt werden müsse und wie froh sie jetzt seien, daß sie sich vorher im Internet so gründlich kundig gemacht hätten, und wie wichtig doch der Cosinus oder Tangens, oder wie heißt sie noch gleich, die Formel zur korrekten Ermittlung der individuellen Rahmenhöhe ... aber da Marcel schon die ganze Zeit auf dem Bürgersteig übt, dusseligen Opas auszuweichen, und Jocelyn dabei ist, sich auszuziehen, und nach einem Liegestuhl verlangt, spricht Horst ein Machtwort: „Ihr bleibt brav hinter mir!“. Schon nach 5 Minuten ist Familie Nachbar hinter der Straßenbiegung verschwunden.
Drei Stunden später. Immer noch zu heiß, die Rollos hochzuziehen. Meine Frau betritt sonnenkrebsrot die gute Zimmerluft und sagt standardgemäß: „Wir könnten ja auch einmal etwas unternehmen.“ „Stimmt, lass mal Kaffee machen“, antworte ich ebenso standardgemäß. Die leicht aufkeimende Diskussionsstimmung wird dankenswerterweise von unserer soeben zurückkehrenden Fahrrad-Expeditions-Truppe gestört. „Na, schon die Nase voll vom Radsport?“ feixe ich und biete Kaffee an. „Nein, danke, wir hatten schon leckeren Latte macchiato bei Paolo“. „Boah, bis bei Paolo wart ihr und das alles mit dem Rad? Bin schwer beeindruckt!“ Das Nachbar-Ehepaar reagiert leicht gereizt, was diesmal aber nicht nur an meinem Gezote liegt, sondern auch an Marcel, wie Jocelyn mit großer Liebe zum Detail und sehr zum Unmut ihrer Eltern genüßlich hervorsprudelt. Marcel nämlich hatte bei Paolo sämtliche leckeren Spezialitäten trotzig abgelehnt und stur auf einer Cola bestanden. Nachdem ihm diese von seinen gesundheitsbewußten Eltern verweigert worden war, hatte er das edle Ambiente spontan verlassen, vorher noch den Becher mit der Latte auf Muttis Schoß gekippt und war als echt hypermotorisches Kind mit ADHS-Syndrom auf dem Bike davongerast. Seitdem ward er nicht mehr gesichtet. Soweit die Fakten. Diplomatisch versuche ich, zu beschwichtigen: „Na ja, Marcel hat das Projekt Fahrradtour eben ganz spielerisch kindlich ernst genommen. Woher sollte er auch wissen, daß ihr nur 'ne Kaffeefahrt machen wolltet. Aber macht euch keine Sorgen, vermutlich ist er gerade als Torpedo in der Fußgängerzone unterwegs.“ Aber im Beschwichtigen war ich noch nie gut! Zwar ernte ich einen unterdrückten Pruster von Jocelyn, doch mit Horst und Helga ist nichts mehr anzufangen, und ich kann nur noch hinterherrufen: „man sieht sich!“
Einsam und verlassen stehe ich auf dem, was wir Terrasse nennen und bemerke über mir ein ‚an sich' ganz gutes Wetter. „Schaatz!“ rufe ich ins Haus hinein, „wir könnten ja mal was unterneeehmen“! Das sitzt!
Eine halbe Stunde später passieren zwei klapperige Drahtesel das Eiscafe „Paolo“, biegen dahinter links ab in einen asphaltierten Wirtschaftsweg, biegen danach nochmal ab und noch einmal und noch einmal und erreichen nach einer Dreiviertelstunde den besten Biergarten-Geheimtip von ganz Nordfriesland. Dort verbringen die beiden klapperigen Drahtesel einen der seltenen warmen nordfriesischen Sommerabende, bis Frau friert und Mann besoffen ist. Auf der Heimfahrt hört man Mann singen: „ Ach wie gut, daß niemand weiß, wie der Biergarten heißt, denn der Geheimtip is meins...“ Niemand hört es, und das ist gut so, denn ihr solllt gefälligst zu „Paolo“ gehen!

Übrigens: Die Nachbarschaft mit Horst und Helga ist immer noch bestens, wenngleich ich die beiden nie mehr mit Rad gesehen habe. Marcel macht gerade den Führerschein, Jocelyn ist wirklich Model geworden, und die beiden Fahrräder sind inzwischen zwar nicht mehr nagelneu, aber tun immer noch ihren Dienst: Es sind inzwischen unsere Fahrräder! Wir haben sie überaus günstig erworben! Was aus den Rädern der Kiddies geworden ist, weiß ich nicht. Aber eines weiß ich: der latente Radfahrer hat schon mal latente Bikes in der Garage!




DER NATURLIEBHABENDE RADFAHRER

Der naturliebende Radfahrer nimmt meist den Wagen. Eigentlich immer! Auch zum Brötchenholen um die Ecke. Aber auch zum Naturlieben. An schönen Wochenendnachmittagen werden zwei gepflegte 7-Gang-Räder sorgsam auf oder hinten an einem gepflegten Oberklassewagen befestigt, die gepflegte Gattin nimmt im Wagen Platz, und ab geht es zum Natur-Wander-Weg-Parkplatz. Bis zum Beginn des Wanderweges werden die Räder geschoben, denn die gepflegten Fahrradreifen vertragen keinen Asphalt. Am Beginn des Holperpfades atmen die Reifen und ihre vermögenden Besitzer hörbar auf und seufzen: „Endlich Natur!“ Nun beginnt ein herrliches Walderlebnis oder eine beglückende Reise durch den Schilfgürtel um den See herum, oder was die wunderbare Natur noch so zu bieten vermag, sehr zur Freude aller Spaziergänger und echten Wandersleute. An dieser Stelle muß deutlich betont werden, daß sich unsere naturliebhabenden Radfreunde äußerst rücksichtsvoll verhalten und erschrockene Fußwanderer stets höflich fragen, ob sie denn mal vorbeidürften. Verstopfungstechnisch wird es höchstens dann problematisch, wenn der Direktor des Klinikums und gute Golf-Freund samt Gattin in der Gegenrichtung unterwegs ist. Eine wunderbare Gelegenheit, sich für den Abend zum Dinner zu verabreden. (So ein Pech aber auch, hat man die nun unbedingt treffen müssen?!) Ansonsten jedoch ist man nach ein bis zwei Stunden wunderbar erholt am Wagen angekommen und wird die ganze kommende Woche von diesem „herrlichen Naturerlebnis“ zehren können. Die Räder werden gleich auf dem Waldparkplatz vom gröbsten Schmutz gereinigt und, zuhause angekommen, wieder in ihren gepflegten Zustand versetzt. Die gepflegte Gattin begibt sich in das Bad und versetzt sich in einen noch gepflegteren Zustand, und abends treffen sich zwei gepflegte naturliebende Radfahrer-Paare in einem französischen Restaurant, schwärmen von der Schönheit der Natur und sind sich einig darüber, daß diese nicht von jugendlichen Mountainbikern zerstört werden darf. „Ich werde das regeln, Anton, ich verspreche Dir das, Alexa - aber jetzt ... Herr Ober, bitte noch eine Flasche Champagner!“
Inzwischen gibt es neue Schilder auf dem Natur-Wander-Weg-Park-Platz und zwar auf jedem Pfad, der in die Natur hineinführt: FÜR MOUNTAINBIKES VERBOTEN! Das wandernde Volk ist glücklich, und wenn es erschrickt, weil von hinten naturliebende Radfahrer höflich fragen: „dürfen wir mal vorbei?“ springt es in die Matsche und antwortet: „aber bitte doch Herr Stadtrat!“.




DER RENNRADFAHRER

Der Rennradfahrer hat das teuerste aller Räder, nimmt es deshalb mit in die Wohnung und vermutlich sogar mit ins Bett. Denn er liebt, hegt und pflegt und optimiert es ohne Unterlaß. Was er da optimiert, werde ich nie verstehen, denn so ein Rennrad hat mit einem Fahrrad nichts gemein außer zwei Rädern und einem Sattel. Doch schon beim Sattel kommen mir Zweifel. Also ich möchte da nicht drauf sitzen! Die wichtigsten Teile eines Fahrrades sind gar nicht erst vorhanden, als da wären: Gepäckträger hinten, Korb vorne, Lichtanlage, Schutzblech und Klingel. Mit so einem Rennrad läßt sich nicht einmal ein halbweißes Zweipfundbrot transportieren, von einer Kiste Bier ganz zu schweigen. Allerdings habe ich aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß eine Kiste Bier sich auch nicht in einem Porsche unterbringen lasse, und der sei noch teurer, und überhaupt ginge es darum nicht! Ich wollte dann noch fragen, wieviele halbweiße Zweipfundbrote denn in einen Porsche passen, habe es dann aber gelassen und gefragt, um was es denn dann eigentlich ginge? Ich erntete Unverständnis, habe aber immerhin soviel verstanden, daß es unheimlich geil sei, sich bergab auf Serpentinenstrecken mit dem Rennrad an den Autos links vorbeizuschieben. „An den Porsches auch?“, so lautete meine nächste Frage. „Banause“ hörte ich noch, und damit beendete meine zuverlässige Quelle das Telefongespräch. Die zuverlässige Quelle ist übrigens ein alter Schulfreund. Damals sind wir durch dick und dünn gegangen. Heute ist er dünn und ich bin dick. Aber darum geht es hier eigentlich nicht.
Der Radrennfahrer hat zuhause ein Trainingsergometer. Das besteigt er dann, wenn die Witterungsverhältnisse es nicht zulassen, daß er seine geliebte und optimierte Rennrad-Tussi aus dem warmen Bettchen holt. Denn draußen könnte sie sich einen Schnupfen holen. Aber der Rennradfahrer fährt ja gerne Ergometer! Ich habe jetzt auch ein Ergometer zuhause rumstehen. Das besteige ich dann, wenn mein Arzt meint, ich solle, statt mit dem Wagen, doch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Ich fahre immer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Seit Jahrzehnten fahre ich nur mit dem Fahrrad zur Arbeit! Doch kann ich das meinem Arzt nicht klarmachen. Aber darum geht es hier eigentlich nicht und außerdem ist mein Arzt inzwischen im Ruhestand und weiß mittlerweile, daß ich Radfahrer bin, denn er hat mich schon des öfteren überholt ...




DER DURCHTRAINIERTE SENIOR

Wie oft ich folgende Situation schon erlebt habe, und wie sie mir immer wieder zu „bester Laune“ verholfen hat, kann ich gar nicht mehr zählen: Ich schiebe mein Transportmittel schwitzend und keuchend den Berg hoch, und dann schiebt sich links von mir einer radelnd vorbei und grüßt auch noch freundlich, denn wir sind EIN Volk, wir sind EIN Radlervolk, und da grüßt man sich, denn Randgruppen halten eben zusammen! Der schick behelmte und schick bedresste ist locker 20 Jahre älter als ich, was man ihm aber gar nicht ansieht. Bestens aussehend, braungebrannt, waschbrettbebaucht, überall Muskeln statt Fett, beeindruckend markante Gesichtszüge, und als ob das nicht genug wäre, er ist auch noch symphatisch! So reduziert er sein Tempo, um mit mir ein Pläuschchen zu halten: wo es denn hinginge und von wo ich denn herkäme? Bald jedoch bemerkt er mein asthmatisches Japsen, und ihm wird klar, daß ich entweder schieben kann oder sprechen, aber beides gleichzeitig mein derzeitiger Fitness-Stand nicht hergibt. Freundlichst wünscht er mir eine gute Weiterfahrt und da er die Schritt-Tempo-Minuten neben mir als Ruhepause genossen hat, rast er nun frisch gestärkt den Berg hinauf und entschwindet hinter der nächsten Serpentine. Gut gelaunt schiebe ich hinterher.




DER MOUNTAIN-BIKER

Den Mountain-Biker soll es zwar geben, aber ich habe noch nie einen gesehen. Jetzt weiß ich auch warum, denn eine schlanke Kollegin, die viel und gerne wandert, hat mich aufgeklärt. (Ich selbst wandere gar nicht gerne. Das liegt an meinen Füßen. Die tun immer gleich weh. Wegen dem Gewicht). Da ist es schon gut, wenn man moutain-bike-recherche-technisch eine schlanke und sehr auskunftsfreudige Kollegin hat. Kurz: die Kollegin haßt Moutain-Bikes wie die Pest. Sie sagt, selbst auf den entlegensten und bergigsten und knorrigsten Waldpfaden seien die Mountainbiker inzwischen unterwegs und mittlerweile würde ihr das Wandern überhaupt keine Freude mehr machen und ob ich das nicht auch furchtbar finden würde denn ich bin doch auch ein Naturliebhaber mit meinem Fahrrad das ja Gott sei Dank kein Moutainbike ist aber auch wenn es ein normales Fahrrad sei hat sie es doch satt mit den Rädern und den Radfahrern obwohl sie ja verstehen könnte daß die auch mal vom Asphalt in die Natur ...

Übrigens: kürzlich habe ich doch mal Mountainbiker gesehen, und zwar in Hamburg auf der Treppe zur U-Bahn. Die fuhren die Treppe runter und dann wieder hoch und wieder runter und wieder hoch - einfach so, weil sie es eben können. Hat mir irgendwie imponiert! Gott sei Dank war da kein durchtrainierter Senior dabei.




DER STINKNORMALE RADFAHRER

Der homo pedalis vulgaris weiß eigentlich gar nicht, warum er Fahrrad fährt. Es war halt schon immer so. Auto hat er keines. Laufen tut er ungern. Busfahrpläne kann er sich nicht nicht merken. Dennoch holt er sich zuweilen eine Monatskarte, vor allem dann, wenn er das dauernde Naßwerden mal wieder satt hat. Aber noch nie hat er den Preis der Monatskarte wieder hereingeholt. Weil er ja doch meist das Rad nimmt. Schließlich sind es zur Bushaltestelle auch schon 500 Meter, und die muß er laufen. Er hat zwar schon darüber nachgedacht, bis zur Haltestelle mit dem Fahrrad zu fahren, aber dann die Idee wieder verworfen. Das Fahrrad abzuschließen und dann minutenlang auf einen verspäteten Bus zu warten, das muß er nicht haben. Außerdem wird nach dem Kauf einer Monatskarte das Wetter regelmäßig besser, und sein Rad bietet ihm immerhin einen einzelnen Sitzplatz, der Bus dagegen nur enggedrängte Stehplätze. Und schneller ist der Bus ohnehin kaum. Irgendwann ist der Monat samt vier entsetzlich unbequemen, wenn auch unterm Strich sehr teuren Busfahrten vorbei, und er schwört sich: wenn Bus, dann nur noch Einzelfahrkarten. Viele Wochen später gießt es in Strömen, und er latscht zur Bushaltestelle. Aber die ist weg. Oder die Linie fährt nicht mehr. Oder sie geht jetzt nicht mehr um „2 nach“ sondern um „2 vor“. Oder sonstwas. Dann fährt er halt mal wieder Fahrrad. Diesmal weiß er wenigstens, warum!
Auf längeren Strecken ist der homo pedalis vulgaris Bahnfahrer. Nicht unbedingt aus Überzeugung. Aber auch das war halt schon immer so. Er hat zwar einige Versuche unternommen, als Mitfahrer in einem engen Automobil das Reisen auf deutschen Autobahnen genießen zu lernen, hat aber zwiespältige Erfahrungen gemacht. Ähnlich wie bei den jugendlichen Radfahrern gibt es nämlich auch bei den erwachsenen Autofahrern zwei Sorten: männliche und weibliche. Den männlichen macht das Autofahren großen Spaß, und man kommt als automobilungewohnter Mitfahrer zwar selten in den Genuß von Pausen, dafür aber umso mehr in den Genuß rasender Geschwindigkeiten, riskanter Überholmanöver und einer ungeahnten Vielfalt von Schimpfwörtern gegenüber anderen Autobahnbenutzern, die alle dasselbe Ziel verfolgen, nämlich als erste am Ziel zu sein. Den weiblichen Autofahrern dagegen macht das Autofahren überhaupt keinen Spaß und man kommt als Mitfahrer in den Genuß mannigfacher Pausen und verschlungener Umwege durch hübsche deutsche Landschaften und Kleinstädtchen und wenn man denn doch irgendwann das Ziel erreichen sollte, beschließt man, beim nächsten Mal gleich die Bahn zu nehmen. So sitzt der stinknormale Radfahrer zwar mal wieder im Zug, aber in höchst angenehmer Begleitung und wird sich nie wieder in ein männlich-fachgerecht gesteuertes Automobil setzen.
Da der homo pedalis vulgaris täglich auf sein Rad angewiesen ist, könnte man denken, daß er es mit großer Liebe hegt und pflegt. Weit gefehlt: von allen hier skizzierten Radfahrer-Typen geht er am nachlässigsten mit seinem Fahrzeug um. Besser gesagt: mit seinen Fahrzeugen. Denn er hat mindestens zwei Räder. Oder auch drei. Sicherheitshalber! Natürlich alle gebraucht gekauft. Aber sie sind halbwegs funktionstüchtig. Das ist aber auch alles worauf er achtet. Meist funktioniert sogar das Licht. Denn selbst im Sommer schließt manche Kneipe erst nach Einbruch der Dunkelheit. Ansonsten kennt er nur das Aufpumpen und vielleicht mal das Ölen der Kette. Geputzt wird nie. Wieso auch, wird ja doch wieder dreckig, fährt ja dauernd im Regen. Repariert wird nur das Allernötigste, geht ja doch wieder kaputt. Wie neulich: da saßen die gewohnten 100 Kilo auf dem Sattel, 20 Kilo wurden auf dem Gepäckträger und 15 Kilo im vorderen Korb transportiert, zusätzlich hingen zwei Aldi-Tüten am Lenker. „Zieht der Boß mal wieder um oder ist er nur einkaufen?“ Das war der letzte Gedanke des Drahtesels. Dann verschied er. Aber treu hat er es fast bis zum Ziel geschafft. Den Gedanken, der den stinknormalen Radfahrer beim Tod seines soeben verendeten Nutztieres überkommt, wollen wir ebenfalls nicht verschweigen: „Mensch Alter, war ne gute Zeit mit dir, hast echt was ausgehalten!“ (Kein Wunder, denn vor zwei Wochen sind die beiden pannenfrei von einer 1200-km-Rad-Zelt-Tour mit voller Beladung zurückgekommen). Das war's aber auch schon mit der Grabrede. Ungerührt guckt der stinknormale Radfahrer im Fahrradkeller nach, ob das nächste Nutztier noch lebt, oder er holt sich beim Händler ein neues Nutztier, natürlich ein gebrauchtes.
Der homo pedalis vulgaris ist zweifellos der seltsamste, ja der pathologischte aller fahrrad-sozio-typologischen Vertreter. Er fährt Fahrrad, weil es immer schon so war. Er fährt Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen. Rund ums Jahr, bei jedem Wetter. Er mißbraucht sein Fahrrad für Schwertransporte. Für Schwerst-Transporte hat er sogar einen Fahrrad-Anhänger. Und im Urlaub fährt er wieder Fahrrad, denn dann macht er Fahrradtouren. Er kennt keine andere Art, Urlaub zu machen. Und wenn er irgendwo ohne ein Fahrrad ist, fragt er „Kann ich mir dein Fahrrad leihen?“ Fast alle, die er besucht, haben eines, aber meist steht es gebrauchsunfähig in einer Garage neben bestens funktionierenden Automobilen. Dann holt er sich ein Rad beim nächsten Fahrrad-Verleih und wundert sich, wie toll das läuft, viel besser als sein eigenes. Ist aber gar kein Wunder, denn es wird im Gegensatz zu seinem ja gepflegt. Dann nimmt er sich vor, sein Rad demnächst auch mal zu pflegen, denn eigentlich fährt er ja gerne Fahrrad ... Bleibt die Frage: Ist der homo pedalis vulgaris ein Fahrradsüchtiger, ein Geisteskranker, oder ist er einfach nur einer von uns, nämlich einer, der am liebsten das macht, was er schon immer gemacht hat, einer also, der bloß nichts Neues machen und nichts Neues lernen will? Oder ist er nur ein stinknormaler Radfahrer?




NACHWORT

Lassen wir jetzt doch die Fahrräder einmal selbst zu Wort kommen. Wir haben den großen Lauschangriff gestartet und belauschen nächtens den Fahrradkeller einer großen Wohnanlage. Alle schlafen. Alle? Nein, drei sind noch wach und tuscheln:

KALLE, ein dickes, verdrecktes, schwarzes Touren-Arbeitstier.
CINDY, eine hübsche, schlanke Rennrädin.
PETER, ein latentes Fahrrad, also ein Intellektueller.

Kalle ist ein bißchen verliebt in Cindy, was er aber nie zugeben würde, denn er haßt Luxus-Tussis. Cindy ist ein bißchen verliebt in Kalle, was sie aber nie zugeben würde, denn sie haßt Proleten. Peter akzeptiert beide, denn als Intellektueller steht er über solchen Banalitäten.
KALLE: Na, Cindy, du auch mal wieder hier im Keller bei den Proleten? Habt ihr Knatsch, oder warum hat dein Chef dich heute nicht hochgetragen. Oder hat er gar ne Neue hochgetragen?

CINDY: Ne ne, der ist total fertig, wir haben heute über 200 Kilometer gemacht

KALLE: Wir haben heute auch über 200 gemacht, über 200 Kilo hatte ich zu schleppen, aber kein Wort des Dankes. Geschwitzt hab ich wie Sau, aber der Chef sitzt in der Kneipe und wirft sich Öl rein, aber daß ich endlich mal Öl bräuchte, daran denkt er nicht.

PETER: Das Kilo als Mengeneinheit und die Meter und Gramm als Maßeinheiten sollte man nicht durcheinanderwerfen ...

KALLE (spöttisch): Du brauchst das Kilo doch gar nicht. Bis Paolo läßt es sich ja noch ganz gut in Metern rechnen.

CINDY (kichernd): Oder in Zentimetern. - Aber Kalle, Öl kann ich dir geben, mein Chef ölt mich ja voll ohne Ende.

KALLE: Is gebongt! Nächste Woche soll die Malocherei ja schon wieder losgehen. Zelt-Tour nach ...

CINDY (unterbricht): Ach Kalle, hast du das gut. Du weißt ja gar nicht, wie unglücklich ich bin! Immer die gleichen langweiligen asphaltierten Strecken und dann hoch in den 5. Stock zu dem Langweiler, weil ich ja so wertvoll bin, und Pflege und Schminke und Schminke und Pflege. Wenn ich nicht ab und zu mal zu euch in den Fahrradkeller könnte, ich hätte schon längst bergab mal das Bremsen gelassen ... (schluchz)

PETER (tröstend): Weißt du Cindy, drei Mal im Sommer „Paolo“ - das ist auch nicht so spannend ...

KALLE (unsensibel): Ich brauche Öl, sonst nichts.

PETER (ausgleichend): Cindy hat recht. Kalle, du bist doch der einzige von uns, der wirklich in seinem Leben etwas erlebt, bist aber immer nur am stöhnen und am jammern. Ich habe eine Idee: Wir geben dir unser Überfluß-Öl und du erzählst uns deine Geschichten von den matschigen Wegen im düsteren bayerischen Wald, oder vom holprigen Kopfsteinpflaster in Meck-Pomm, oder von den Bierkisten, die der Chef hinten und vorne draufknallt, oder von deinen Speichenbrüchen, oder wie du neben dem Zelt bei Gewitter im Graben liegst und das Wasser immer höher steigt ... und ich schreibe die Geschichten alle auf. Ich habe ja außer „Paolo“ nichts zu tun, und vielleicht wird ja sogar eine soziologische Schrift daraus ...

KALLE (fühlt sich ziemlich geschmeichelt, weiß aber nicht, wie er reagieren soll und deshalb brummelt er längere Zeit Unverständliches vor sich hin ... Cindy und Peter verstehen auch nichts. Es ensteht eine längere Pause).
CINDY: Wißt ihr eigenlich, daß Marc, unser schönes Mountainbike gestorben ist?

KALLE: Aber der war doch erst drei Wochen alt.

CINDY: Und sein Chef ist auch gestorben!

PETER: Ein jugendlicher Radfahrer?

KALLE: Na, was heißt hier jugendlich? 16 war der! So alt wird doch keiner von uns!

„Ich schon!“, ertönt es da plötzlich aus der hintersten spinnwebendurchzogenen Ecke des Fahrradkellers. Dort steht, seit Jahren von allen unbemerkt, ein altes Ergometer. Es hat immer geschwiegen, aber jetzt bricht es mit aller Macht aus ihm heraus:
„Ich war einst das modernste und teuerste Ergometer, das es auf dem Markt gab und ich war, leider muß ich es zugeben, sehr, sehr eingebildet. Ich wurde gekauft von einem sehr reichen und sehr dicken Herrn, dem sein Arzt empfohlen hatte, doch mal ein bißchen Fahrrad zu fahren. So kam ich in eine schicke Villa und in ein noch schickeres Bad mit Goldarmaturen. Drei oder vier Mal durfte ich radeln, aber mein Chef nahm nicht ab, sondern zu und bald wurde ich verschenkt und fand mich wieder hier in diesem Hause im dritten Stock. Da stand ich dann auch wieder in einem Bad, aber diesmal war es ein Bad ohne Goldarmaturen. Dann kam ich hierher, hier in dieses Eck, und ich war damals noch ganz jung. Ach, das ist schon so viele Jahre her! Mein Tacho zeigt ganze 34 Kilometer und auf den paar Kilometern habe ich nichts gesehen von der Welt. Aber euch alle habe ich kommen und gehen sehen, ich habe euren Erzählungen gelauscht, ich habe euch jammern gehört, und ich habe euch beneidet um euer spannendes Leben. Aber immerhin bin ich hier seit vielen Jahren Stubenältester, und als solcher frage ich euch: wie findet ihr denn MEINE Lebensgeschichte?“

Im Fahrradkeller erhebt sich betroffenes Schweigen ...

ENDE

www.effenwerk.de – Gelegenheitsdichtung von Rainer Effenberg
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